Wanderlust statt Coronafrust

Von unseren Quartieren in Reinhardshausen aus wollten wir die Edersee Region erkunden.

Unser erster Wandertag führte uns auf dem Quellenrundweg zu sieben verschiedenen Quellen, die zum Probieren einluden und erstaunlich unterschiedlich schmeckten.

Am zweiten Tag wurde der Kellerwald Nationalpark auf dem Quernsweg erkundet. Coronabedingt waren leider das Kellerwald Zentrum und das Arche Haus geschlossen.
Eine offene Kapelle lud zum Verweilen ein und ein Geo Cache konnte unter vielen Steinen entdeckt werden.

Für den dritten Tag hatten wir den  malerische Ort Bad Zwesten mit der alten Kirche und dem wunderschönen Rathaus auf unserem ersten Programmpunkt.
Von hier aus ging es weiter auf dem Löwensteinweg, vorbei am Schloss Löwenstein, auf dem Urftalweg an
der wildromantischen Urf entlang zum Bergmannsdorf Bergfreiheit mit dem Schneewittchenhaus.
Hier soll der Ursprung des Grimmschen Märchens liegen, weil 4 – 6 Jährige Kinder durch ihre schwere Arbeit im Bergwerk zwergenwüchsig blieben und vergreisten. Die Zipfelmützen aus Filz sollten die Kinder vor Steinschlag schützen und vermittelten so den Anschein von Zwergen.
Die Figur „Schneewittchen“ entstand möglicherweise aus dem Schicksal der schönen Margaretha von Waldeck, die vermutlich von ihrer eifersüchtigen Stiefmutter mit Arseen vergiftet wurde.
Am vierten Tag meinte der Wettergott es nicht so gut mit uns. Bei Regen und Nebel fuhren wir mit dem Bus
in die Kreisstadt  Korbach.
Die Kilianskirche, die Altstadt, alte Portale….
es war auch mal schön nur in der Stadt zu bummeln.
Aber unser nächstes Ziel, Schloss Waldeck, wartete schon auf uns.

Das Wetter hatte sich geändert und bei strahlendem Sonnenschein hatten wir von der Burganlage Schloss Waldeck aus einen herrlichen Rundblick auf den Edersee. Nach der Kaffeepause im Cafe „Altau“ wanderten wir auf dem Urwaldstieg hinab zur Edertalsperrmauer.

Fritzlar, die alte Kaiser- und Domstadt, stand am 5. Tag auf unserem Programm.

Entlang der 3 Meter langen Stadtmauer kamen wir auf den wunderschönen, von gut erhaltenen Fachwerkhäusern umsäumten Marktplatz.
Eine Wanderung auf dem Auenlehrpfad am Mühlengraben gelang nur durch Passantenbefragung, Kartenstudium und Internethilfe.
Die geplante Stadtführung begann am Rathaus und führte uns zur großen Bronzestatue von Bonifazius, der auf dem gefällten Stamm der Donar-Eiche neben dem Dom steht. Diese wurde 723 gefällt, um das dort lebende Volk, „die Chatten“, zu missionieren.
Am grauen Turm (mit 38 m Höhe einer der höchsten städtischen Wehrtürme)  vorbei ging es zum Hochzeitshaus und zum Rolandbrunnen auf dem Marktplatz.

An unserem letzten Wandertag besuchten wir die Tourismusbörse im Kurpark Bad Wildungen.

Der mit 50 ha. größte Kurpark Europas beeindruckte durch uralte, große Bäume, gepflegte Blumenrabatten, einem Sinnesgarten, romantischen Sitzgelegenheiten und verschlungenen Wege.
Die Tourismusbörse war zwar kleiner als in den vorherigen Jahren, aber bot uns doch alle Informationen über Wandergebiete und dem nächsten Deutschen Wandertag 2022 im Remstal.Am Montag mussten 8 Wander:innen von dieser schönen Region Abschied nehmen. Mit vielen positiven Eindrücken ging es planmäßig mit der Bahn Richtung Heimat.
Wir hatten eine schöne Wanderwoche, sind viele, für uns neue Wege gegangen, haben Gastfreundschaft erfahren und freuen uns schon auf den nächste „Deutschen Wandertag“  vom 3. – 7. August 2022 in Fellbach im Remstal.